Le comité de jumelage Aubevoye Gaillon remercie Michael Morbach du comité de jumelage de Sarstedt qui a traduit en allemand la plaquette touristique du château de Gaillon.
HERZLICHEN DANK MICHAEL
Cette plaquette est disponible au château ainsi qu’à l’office de tourisme où vous trouverez le même document également en français et en anglais.

Das Schloss ist vom 1. April bis zum 4. Oktober 2015 geöffnet
Besichtigung ist nur mit Führung möglich täglich ausser Dienstags.
Von Montag bis Freitag um 10:00, 11:15, 14:30, 16:00 Uhr
Samstags und Sonntags um 10:00, 11:15, 14:30, 15:00,16:00, 16:30 Uhr
Officede tourisme de Gaillon et sa Région
4 place Aristide Briand
F 27600 Gaillon
Tel: (33) 2 32 53 08 25
Mail: officetourisme@ville-gaillon.fr
Am Schloss: (33) 2 32 77 23 80
In Gaillon, der Sommerresidenz der Erzbischöfe von Rouen, deutet sich zu Beginn des 16. Jh. auf sehr eindrucksvolle Weise eine Bewegung an, die die traditionellen Vorstellungen von Architektur und Dekoration erneuern wird, indem sie die Welt der Kunst radikal verändert durch den abrupten Übergang vom Mittelalter zur Renaissance.
Kardinal Georg von Amboise, Erzbischof von Rouen und Minister Ludwigs XII., päpstlicher Gesandter und Vizekönig von Mailand im Jahre 1500, überträgt mit dem Schloss von Gaillon seine Vision Italiens auf die Ufer der Seine. In Italien war er im Auftrag des französischen Königs und in der vergeblichen Hoffnung , einmal selbst zum Papst ernannt zu werden. Architekten, Maler und Bildhauer aus Italien, die an den Loire-Ufern oder an großen Bauwerken in Rouen gearbeitet haben, werden in wenigen Jahren das mittelalterliche Schloss und das dazugehörige Landgut in einen wahren Palast verwandeln, der von Gärten umgeben ist.
Die Nachfolger von Georg von Amboise werden sein Werk im Wesentlichen erhalten, aber einige Veränderungen und Erweiterungen vornehmen, indem sie die Gärten und die dazugehörigen Gebäude gemäß dem Geschmack ihrer Zeit modernisieren.
Es bleibt alles bis zur Revolution so erhalten. Der Verkauf der Nationalgüter wird zur Zerlegung des Schlosses in viele Einzelteile führen, von denen einige gerettet werden und 1801 von Alexandre Lenoir für sein „Museum der französischen Denkmäler” aufgekauft werden und teilweise in der Kunsthochschule von Paris wieder aufgebaut werden.
Zwischen 1812 und 1827 wird auf den Ruinen des Schlosses eine Strafanstalt errichtet. Privateigentum 1919, wird das auf dramatische Weise zerstörte Schloss von Gaillon 1975 nach langwierigen rechtlichen Streitigkeiten vom Staat käuflich erworben. Seit dieser Zeit gewährleistet und finanziert der Staat die Restauration dieses Denkmals.
Der Eingangspavillon Seit dem 16. Jh. gelangt man zum Schloss vor allem durch den Pavillon am Eingang. Auf den Ruinen des mittelalterlichen Schlosses, das sich auf einem natürlichen, ins Tal der Seine hinein ragenden Felsvorsprung befand und das durch breite Gräben geschützt war, hat Georg von Amboise 1509 ein neues Schloss erbauen lassen, das mit hohen Dächern ausgestattet wurde , dessen Firstbalken aus Blei mit dem Wappen des Kardinals versehen waren. Diese Dächer sind vor kurzem restauriert worden. Der von Georg von Amboise veranlasste Neubau des Schlosses führte zur Errichtung von großen Säulen aus Stein, die mit ansatzweise als Relief strukturierten Arabesken versehen waren, die die vertikalen Tragebalken der Fenster architektonisch herausstellten. Die kannelierten Säulen, die an die Antike erinnernden Kapitelle und die muschelförmigen Frontgiebel der Glasfenster der kleinen Türme stehen in einem deutlichen Gegensatz zur Dekoration im Mittelalter.
Der Hirschgang Der Hirschgang trennt den Vorhof vom Ehrenhof. Dieser Hirschgang umfasste ursprünglich, von 1503 bis 1504, einen zum Norden hin offenen Gang, der von einem Stockwerk und einem hohen Schieferdach mit vielen Dachfenstern überragt wurde. Weiter oben in der Mitte können wir das Genua-Portal sehen, ein wahrer Triumphbogen mit feinem Laubverzierungen, mit Rosetten und mit antikem Gesims. Die Säulen des Gangs sind mit einer Dekoration aus Hermelinen ausgestattet, die auf noch gotischen Sockeln stehen und die sehr an diejenigen des Gangs im Schloss von Blois erinnern.
Der Hirschgang war der wesentliche Ausgangspunkt für einen Rundgang im Schloss. Er verband den Turm von Estouteville im Westen, dem einzigen offenbar noch erhaltenen Teil des „Neuen Hotels”, das zwischen 1458 und 1463 von Kardinal Wilhelm von Estouteville restauriert worden war mit der „Großen Schraube” im Osten, die sich über die drei Stockwerke des Großen Hauses erstreckte.
Von dieser „ Großen Schraube” oder großen Treppe sind nur noch Zeichnungen erhalten, die an das Schloss von Meillant erinnern. Überragt von einer Laterne und einer aus vergoldetem Blei geformten Figur des heiligen Georg , der den Drachen zermalmt, war sie eine besondere Stärke der architektonischen Gestaltung.
Die erhaltenen Teile des Hirschgangs und des Genua-Portals sind nach einer 150-jährigen Lagerung im Hof der Kunsthochschule restauriert worden und in den letzten Jahren in Gaillon an ihrem ursprünglichen Platz wieder aufgestellt worden.
Der Sirenenturm Der Sirenenturm, der früher von einer aus vergoldetem Blei geformten Figur einer Seejungfrau gekrönt war, ist einer der Ecktürme der ehemaligen Burg. Obwohl er im letzen Jahrhundert etwas verändert wurde, bewahrt er einen wichtigen Teil der Renaissancedekoration, mit der er 1503 ausgestattet wurde. Im Erdgeschoss sind die Küchen der Strafanstalt errichtet worden.
Der Ehrenhof Der Ehrenhof ist in seiner Originalgröße erhalten, aber die Nord- und Ostflügel sind ohne besonderen architektonischen Stil im letzten Jahrhundert wieder erbaut worden. In seiner Mitte erhob sich ein großer Springbrunnen aus Marmor , den die Republik Venedig Georg von Amboise, dem Vizekönig von Mailand, schenkte. Nicht weit entfernt von der nordwestlichen Ecke ermöglichte ein kleines Chatelet mit vier kleinen Türmen, das Gartenhaus Delorme, das heute nicht mehr existiert, den Zugang zum Hof der Orangerie.
Der Pavillon Colbert Der Pavillon Colbert, der um 1700 Erzbischof Jacques Nicolas Colbert, der zweite Sohn des Ministers Ludwigs XIV., erbauen ließ, ragt aus den Ruinen der ehemaligen Orangerie des 16. Jh., die im ersten Stockwerk oben zur Gartenterrasse führte. Dieses auf Jules-Hardouin Mansart zurückgehende Haus, das restauriert wird, erstreckte sich weit nach Westen hin. Im Zentrum befand sich das heute links sichtbare Haus. Ursprünglich verband ein überdachter Gang den Pavillon mit dem Sirenenturm durch eine Brücke über dem Graben.
Das Große Haus
Das Große Haus, mit dessen Bau 1502 begonnen wurde, beherbergte die Wohnungen von Georg von Amboise, die zweistöckige Kapelle und einen zum Tal der Seine hin offenen Gang zwischen der Kapelle und dem Sirenenturm an der nordöstlichen Ecke des Großen Hauses.
Wegen des Umbaus zu einer Strafanstalt blieb nur der Gang in Richtung Tal erhalten, der zum Speisesaal umgestaltet wurde und heute wieder in seiner ursprünglichen Form wiederhergestellt ist, sowie einige Überbleibsel der großen Räume des Erdgeschosses.
Der kleine Flur im Osten, der mit den drei ersten Tragebalken dieses Flügels und der „Großen Schraube” verbunden ist , konnte wieder restauriert werden unter Verwendung von in der Kunsthochschule gelagerten Originalteilen mit ihrer prunkvollen Dekoration aus Medaillons, Friesen und herabhängenden Schlüsseln, die durch mit Trophäen, Arabesken und großen Leuchtern dekorierten Pfeiler abgestützt werden, die neben kleeblattförmigen, noch gotischen Motiven angeordnet sind.
Die architektonische Dekoration der beiden folgenden Tragebalken des Großen Hauses ist in der Steinsammlung von Gaillon aufgefunden worden und könnte wieder ihren Platz an der ursprünglichen Stelle finden.
Die Kapelle mit den übereinander angeordneten Laternen bildete den Höhepunkt der Konstruktion. Zu ihr gehörte eine Kapelle im Erdgeschoss, die von einer gewölbten Decke aus fein herausgearbeiteten Schlüsselspitzbögen überragt wurde und die von einem äußeren Kreuzgang umgeben war , der die oben eingerichtete sehr große Kapelle architektonisch stabilisierte , wobei der gesamte verfügbare Raum genutzt wurde. Die obere Kapelle war reich dekoriert mit Kirchenfenstern, Gemälden, Chorgestühl und liturgischem Mobiliar.
Heute ist nur noch die untere Kapelle erhalten, ihr Kreuzgang und einige Reste der Dekoration der oberen Kapelle, die sich in der Basilika St. Denis, verschiedenen Museen und Lagern befinden.
Der Talgang, der von einem Wandelgang überragt wird, bildet die Verlängerung des Kreuzgangs der unteren Kapelle und zieht sich durch das ganze Große Haus hin.